Olaf Brzeski ist ein Geschichtenerzähler der besonderen Art. Seine Werke entstehen an der Schwelle zwischen alltäglicher Beobachtung und innerer Traumwelt. Eine umherschwirrende Fliege kann für ihn ebenso zur Inspirationsquelle werden wie eine nächtliche Begegnung im Traum. Das Gerhard Marcks Haus zeigt, wie Brzeski diese Anlässe in Film, Zeichnung und Skulptur übersetzt – mit feinem Gespür für das Poetische im scheinbar Banalen und für die rätselhafte Energie des Unbewussten.
Faszinierend ist, wie selbstverständlich Brzeski dabei zwischen Bildtraditionen wechselt. Seine Arbeiten greifen Motive der Kunstgeschichte auf, ohne sich von ihnen binden zu lassen, und sie öffnen zugleich Zugänge zu einer Gegenwart, die von digitalen Medien und schnellen Bildern geprägt ist. Die Ausstellung lädt ein, sich auf diese spannungsreiche Mischung einzulassen – zwischen Humor und Dunkelheit, zwischen Realität und Fiktion.