Die in Kuwait aufgewachsene und heute in Berlin lebende Künstlerin Monira Al Qadiri widmet sich in ihrer Ausstellung „Hero“ den vielschichtigen Verbindungen zwischen der Erdölindustrie, globaler Macht und ökologischen Krisen. Im Zentrum der Präsentation steht das Motiv des Öltankers, der gleichermaßen als Symbol für Konsumkapitalismus, politische Interessen und den enormen ökologischen Fußabdruck steht. Al Qadiri schafft es, mit monumentalen Installationen die Präsenz und Bedrohlichkeit dieser Industrie erfahrbar zu machen – und lenkt damit den Blick sowohl auf gesellschaftliche und infrastrukturelle Abhängigkeiten als auch auf die bleibenden Schäden, die fossile Ausbeutung hinterlässt.
Die extra für die Berlinische Galerie entwickelten Werkgruppen setzen die Thematik auf verschiedene Weise um: Sie zeigen etwa bullaugenförmige Lichtobjekte, hängende Miniatur-Öltanker oder nutzen intensive Farben, um die tiefe Verwobenheit des Rohstoffs mit unserem Alltag künstlerisch zu übersetzen. Trotz aller Bemühungen um Energiewende wirkt das Erbe des Erdöls noch in Meer, Luft und sogar unseren Körpern nach. Mit „Hero“ gelingt Al Qadiri eine Ausstellung, die gesellschaftliche Fragen kraftvoll ins Bewusstsein rückt und der Beziehung von Wohlstand, Umwelt und Verantwortung nachspürt.