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Zwi­schen Eman­zi­pa­ti­on und Mo­nu­men­ta­li­tät: Die Aus­stel­lung Su­san­ne Kandt-Horn in der Kunst­hal­le Ros­tock

Su­san­ne Kandt-Horn

Die Kunst­hal­le Ros­tock wid­met sich mit ih­rer ak­tu­el­len Aus­stel­lung der Künst­le­rin Su­san­ne Kandt-Horn (1914–1996) und be­leuch­tet da­bei weib­li­che Kunst­po­si­tio­nen in der DDR. Kandt-Horn ver­füg­te über ein au­ßer­ge­wöhn­li­ches Ta­lent, ge­sell­schaft­lich ge­präg­te Weib­lich­keits­bil­der künst­le­risch zu hin­ter­fra­gen und neu zu de­fi­nie­ren. Wäh­rend ih­re Wer­ke zu Be­ginn ih­res Schaf­fens oft auf Ab­leh­nung tra­fen, er­lang­te sie ab den 1970er Jah­ren ver­mehrt öf­fent­li­che An­er­ken­nung. Die Aus­stel­lung fo­kus­siert nicht nur die sti­lis­ti­sche Ent­wick­lung der Ma­le­rin und Gra­fi­ke­rin, son­dern auch die spe­zi­el­le Wahr­neh­mung und Ein­ord­nung weib­li­cher Kunst in ei­ner Män­ner do­mi­nier­ten Kunst­land­schaft der DDR.

Be­ein­dru­ckend sind die groß­for­ma­ti­gen Ge­mäl­de Kandt-Horns, die das Mo­nu­men­ta­le und Er­ha­be­ne in den Mit­tel­punkt stel­len. An­ders als vie­le Zeit­ge­nos­sin­nen ar­bei­te­te sie sel­ten im Klein­for­mat, son­dern be­vor­zug­te min­des­tens ei­nen Me­ter gro­ße und oft mehr­tei­li­ge Lein­wän­de – ei­ne For­mat­wahl, die da­mals meist männ­li­chen Künst­lern vor­be­hal­ten war. Ih­re Bild­wel­ten krei­sen zwar um weib­li­che Mo­ti­ve, doch ent­zieht sie sich be­wusst den gän­gi­gen La­be­l­ings und Ste­reo­ty­pen ei­ner so­ge­nann­ten „Frau­en­kunst“. Die Aus­stel­lung regt vor dem Hin­ter­grund ak­tu­el­ler Dis­kus­sio­nen über Fe­mi­nis­mus und Ge­schlech­ter­iden­ti­tä­ten zur Re­fle­xi­on über ihr Frau­en- und Kör­per­bild an und lädt das Pu­bli­kum da­zu ein, mit den Wer­ken in ei­nen of­fe­nen Dis­kurs zu tre­ten. Das Rah­men­pro­gramm gibt Raum für plu­ra­lis­ti­sche De­bat­ten und ver­tieft die Aus­ein­an­der­set­zung mit ei­ner viel­fäl­ti­gen Öf­fent­lich­keit.

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