Zu­kunft im Blick: „This is To­mor­row“ in der Staats­ga­le­rie Stutt­gart

Mit der Aus­stel­lung „This is To­mor­row“ rich­tet die Staats­ga­le­rie Stutt­gart den Blick ent­schlos­sen nach vorn. Sie ver­steht Sam­meln als ak­ti­ven Bei­trag zur Zu­kunfts­ge­stal­tung – und legt da­bei be­wusst den Schwer­punkt auf weib­li­che künst­le­ri­sche Po­si­tio­nen, die bis­lang zu we­nig Be­ach­tung fan­den. Er­gänzt wer­den die Wer­ke aus dem ei­ge­nen Be­stand durch be­deu­ten­de Leih­ga­ben aus re­nom­mier­ten Samm­lun­gen wie Schar­pff-Strie­bich, der Mer­ce­des-Benz Art Coll­ec­tion so­wie der Samm­lung Sieg­fried und Jut­ta Weis­haupt. Da­mit ent­steht ein fa­cet­ten­rei­cher Dia­log, der Ge­gen­warts­kunst als glo­ba­les, ge­sell­schaft­li­ches Sprach­rohr sicht­bar macht.

Die Aus­stel­lung ver­eint Ma­le­rei, Skulp­tur, Fo­to­gra­fie, Pa­pier­ar­bei­ten, Vi­deo und In­stal­la­ti­on – Aus­druck ei­ner Zeit, die he­te­ro­ge­ner, ver­netz­ter und dis­kur­si­ver kaum sein könn­te. Die The­men rei­chen von öko­lo­gi­schen Kri­sen über Krieg und Ge­walt bis hin zu Iden­ti­tät, Kör­per und Zu­sam­men­le­ben. Be­son­ders span­nend ist die Ge­gen­über­stel­lung zeit­ge­nös­si­scher Wer­ke mit Ar­bei­ten des 20. Jahr­hun­derts, die ver­deut­licht, dass vie­le der heu­ti­gen künst­le­ri­schen Fra­ge­stel­lun­gen längst Teil ei­ner fort­lau­fen­den Aus­ein­an­der­set­zung sind. Kunst wird hier zum Re­so­nanz­raum für die gro­ßen Fra­gen un­se­rer Epo­che – und zur Ein­la­dung, Zu­kunft als ge­stalt­ba­re Uto­pie zu be­grei­fen.