Die Ausstellung „Zerreißprobe. Kunst zwischen Politik und Gesellschaft. Sammlung der Nationalgalerie 1945 – 2000“ in der Neuen Nationalgalerie Berlin präsentiert die künstlerischen Entwicklungen nach 1945 bis zur Jahrtausendwende als Spiegel gesellschaftlicher und politischer Umbrüche. Geprägt von einer noch nie dagewesenen Vielfalt an Materialien, Medien und Methoden, steht die Kunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts unter dem Zeichen von Teilung, Zerrissenheit, aber auch Erneuerung. Ob Holocaust und Krieg, Aufbruch und Emanzipation, Kalter Krieg und Mauerfall – all diese Ereignisse verursachten Spannungen in der Gesellschaft und führten zu grundlegenden Neuausrichtungen in der bildenden Kunst.
In 14 Kapiteln beleuchtet die Schau zentrale Themen wie Realismus und Abstraktion, Politik und Gesellschaft, Feminismus, Identität sowie Natur und Ökologie. Der Titel „Zerreißprobe“ verweist auf eine radikale Performance des Wiener Aktionisten Günter Brus, die zum Sinnbild künstlerischer und gesellschaftlicher Grenzerfahrungen wird. Die Ausstellung vereint Werke bedeutender Künstler*innen wie Marina Abramović, Joseph Beuys, Francis Bacon, Rebecca Horn, Andy Warhol und viele andere aus Ost- und Westdeutschland, Westeuropa, den USA und ehemaligen sozialistischen Staaten. Ergänzt wird die Sammlung um bislang nicht vertretene Positionen weiblicher Künstlerinnen wie Kiki Kogelnik oder Ewa Partum und zeigt damit ein facettenreiches Panorama der Kunst im Spannungsfeld zwischen Politik und Gesellschaft.