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„Un­er­hört ex­pres­siv! Le­bens­ge­füh­le von Kirch­ner, Koll­witz und Co.“ im mpk

Un­er­hört ex­pres­siv! Le­bens­ge­füh­le von Kirch­ner, Koll­witz und Co.

20.09.2025 — 18.01.2026

Das Mu­se­um Pfalz­ga­le­rie Kai­sers­lau­tern (mpk) wid­met sich in sei­ner ak­tu­el­len Son­der­aus­stel­lung „Un­er­hört ex­pres­siv! Le­bens­ge­füh­le von Kirch­ner, Koll­witz und Co.“ dem deut­schen Ex­pres­sio­nis­mus der 1910er und 1920er Jah­re. Noch bis zum 18. Ja­nu­ar 2026 sind rund 80 Wer­ke aus der ei­ge­nen gra­fi­schen Samm­lung so­wie aus­ge­wähl­te Leih­ga­ben zu se­hen, die ei­nen ein­zig­ar­ti­gen Ein­blick in die Ge­fühls­wel­ten und ge­sell­schaft­li­chen Um­brü­che die­ser Zeit er­mög­li­chen.

Die Aus­stel­lung prä­sen­tiert Ar­bei­ten be­deu­ten­der Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter des Ex­pres­sio­nis­mus, dar­un­ter Mit­glie­der der Künst­ler­grup­pen „Die Brü­cke“ wie Ernst Lud­wig Kirch­ner, Karl Schmidt-Rottluff oder Max Pech­stein, eben­so wie Wer­ke des „Blau­en Rei­ter“, et­wa von Franz Marc, Au­gust Ma­cke oder Ale­xej von Jaw­len­sky. Auch die gro­ße Gra­fi­ke­rin Kä­the Koll­witz ist ver­tre­ten. Sie al­le such­ten nach ei­nem künst­le­ri­schen Aus­druck jen­seits aka­de­mi­scher Tra­di­tio­nen – ehr­lich, un­mit­tel­bar und tief ver­bun­den mit per­sön­li­cher Er­fah­rung. Das Er­geb­nis sind dy­na­mi­sche, oft auf das We­sent­li­che re­du­zier­te Kom­po­si­tio­nen, in de­nen Sehn­sucht, Schmerz, Hoff­nung und Freu­de zu­gleich spür­bar wer­den.

Ein be­son­de­rer Fo­kus liegt auf der Po­li­tik des ers­ten mpk-Di­rek­tors nach dem Zwei­ten Welt­krieg, Carl Ma­ria Kie­sel. Er setz­te sich ge­zielt da­für ein, „ver­fem­te“, von den Na­tio­nal­so­zia­lis­ten ver­folg­te und zum Teil ver­bo­te­ne ex­pres­sio­nis­ti­sche Künst­ler wie­der aus­zu­stel­len und ih­re Wer­ke an­zu­kau­fen. Die­se stra­te­gi­sche Ent­schei­dung war weit mehr als ein Samm­lungs­akt: Sie war ein kul­tur­po­li­ti­scher Bei­trag zur Re­ha­bi­li­tie­rung und Sicht­bar­ma­chung ver­fem­ter Kunst im de­mo­kra­ti­schen Nach­kriegs­deutsch­land. Die Aus­stel­lung lädt da­zu ein, auch über die ge­sell­schaft­li­che Be­deu­tung der Kunst und ih­ren Bei­trag zu Er­in­ne­rung und Iden­ti­tät nach­zu­den­ken.

Ku­ra­tiert wur­de die Aus­stel­lung von Dr. Sö­ren Fi­scher und De­ni­se Kamm M.A. Die be­glei­ten­den Aus­stel­lungs­tex­te sind in deut­scher und eng­li­scher Spra­che ver­füg­bar, zu­dem bie­tet ein di­gi­ta­ler Fol­der wei­te­re Ein­bli­cke in Hin­ter­grün­de und aus­ge­wähl­te Wer­ke.

Be­glei­tend fin­den Ku­ra­to­ren­füh­run­gen statt, die ei­nen ver­tief­ten Zu­gang zur The­ma­tik er­öff­nen. In­for­ma­tio­nen zu die­sen und wei­te­ren Ver­an­stal­tun­gen gibt es auf der Web­site des mpk.

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