Die Badische Landesbibliothek lädt mit der Ausstellung „Eine kleine Geschichte des Regelbruchs“ zu einer faszinierenden Reise durch die Kulturgeschichte des Narren ein. Vom mittelalterlichen Hofnarren über literarische Schalksfiguren bis hin zum Symbolgestalt der Fastnacht steht der Narr für den Bruch mit gesellschaftlichen Konventionen. Er bewegt sich stets an den Grenzen des Erlaubten und verkörpert jene besondere Freiheit, Dinge auszusprechen, die anderen verboten sind.
Die Ausstellung geht den Spuren dieser schillernden Figur nach: vom biblischen Gottesleugner, der seine Seele für die Freiheit riskiert, bis zum gewitzten Spaßmacher an den Fürstenhöfen. Dabei wird deutlich, dass der Narr mehr ist als nur eine skurrile Randfigur – er ist Seismograph und Spiegel seiner Zeit. So zeigt die BLB, wie die Narrenidee vom Mittelalter bis in die Moderne überlebt hat, vom illuminierten Psalter bis zu den Karnevalszeitungen, und wie sie bis heute unseren Blick auf Freiheit, Norm und Regelbruch prägt.