Das Städel Museum in Frankfurt widmet dem bedeutenden Künstler Max Beckmann (1884–1950) im Winter 2025 eine außergewöhnliche Ausstellung, die einen bislang wenig beleuchteten Aspekt seines Schaffens in den Fokus rückt: das zeichnerische Werk. Über 80 Arbeiten – viele davon erstmals öffentlich präsentiert – erzählen von der Entwicklung Beckmanns als Zeichner, von seinen ersten Skizzen bis zu bildhaften Meisterwerken aus späteren Jahren. Für Beckmann war das Zeichnen weit mehr als eine künstlerische Technik: Es war für ihn existenziell und zugleich ein Ausdruck seiner intensiven Auseinandersetzung mit der Welt. Mit Bleistift, Kohle, Kreide oder Pastell schuf er Werke, die flüchtige Eindrücke in eindrucksvolle Kompositionen verwandelten – stets vielschichtig, bedeutungstragend und voller Energie.
Die Ausstellung bietet nicht nur einen Einblick in Beckmanns kreative Vielfalt und seine künstlerischen Prozesse, sondern verknüpft das Sammlungsprofil des Städel Museums auch mit aktuellen Forschungsergebnissen: Anlass der großen Sonderschau ist das Erscheinen des dreibändigen Werkverzeichnisses der Beckmann’schen Zeichnungen von Hedda Finke und Stephan von Wiese. Neben Werken aus dem eigenen Bestand werden zahlreiche Leihgaben internationaler Museen und privater Sammlungen präsentiert. Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, einen der wichtigsten Künstler des 20. Jahrhunderts aus einer überraschenden und inspirierenden Perspektive neu kennenzulernen.