Die Ausstellung „Lovis Corinth – Dann kam Berlin! (AT)“ in der Berlinischen Galerie rückt einen der einflussreichsten Maler der Moderne ins Rampenlicht. Lovis Corinth, geboren 1858 in Tapiau und aufgewachsen in Ostpreußen, zog 1900 aus dem eher traditionellen München in die aufstrebende Metropole Berlin. So kommentierte Corinth selbst: „Angefangen hat es erst in Berlin.“ Hier fand er nicht nur ein progressives künstlerisches Umfeld, sondern prägte mit seinem expressiven Pinselstrich und der virtuosen Farbgebung die Berliner Kunstszene nachhaltig.
Im Mittelpunkt der Schau stehen Corinths steiler Aufstieg, sein weitreichender Einfluss in der Hauptstadt und sein privates Umfeld, das ihn inspirierte. Neue Perspektiven verspricht die Ausstellung durch eigene Kapitel zu weniger bekannten Aspekten seines Lebens: Seine Malschule, in der er insbesondere Frauen unterrichtete, und seine Beiträge zum Berliner Theater. Bis heute gelten seine Werke als wegweisend für spontane, emotionale Malerei – eine Haltung, die Künstler wie die Berliner Jungen Wilden, Georg Baselitz oder Lucien Freud beeinflusste.
Die Berlinische Galerie besitzt eine hochkarätige Sammlung an Corinth-Gemälden und erweitert mit dieser Ausstellung ihre erfolgreiche Reihe zu zentralen Protagonisten der Berliner Moderne. Besucherinnen und Besucher erwarten intensive Einblicke in das Leben und Werk eines Mannes, der wie kaum ein anderer für den Aufbruch und die Vielfalt der Berliner Kunstwelt steht.