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Ko­exis­tenz als künst­le­ri­sche Lern­auf­ga­be – Ein Be­such in »As­sembling Grounds« am ZKM Karls­ru­he

As­sembling Grounds. Prak­ti­ken der Ko­exis­tenz

Mit der Aus­stel­lung »As­sembling Grounds. Prak­ti­ken der Ko­exis­tenz« führt das ZKM Karls­ru­he sein groß an­ge­leg­tes Pro­jekt »Fel­low Tra­vel­lers« fort, das Kunst als Werk­zeug ge­sell­schaft­li­cher Ver­än­de­rung ver­steht. Ent­wi­ckelt aus der in­ter­na­tio­na­len Wan­der­aus­stel­lung »Cri­ti­cal Zo­nes. In Search of a Com­mon Ground«, er­kun­det das neue Aus­stel­lungs­ka­pi­tel, wie sich Kunst, Wis­sen­schaft und lo­ka­le Wis­sens­for­men mit­ein­an­der ver­we­ben las­sen, um We­ge zu ei­nem ver­ant­wor­tungs­vol­le­ren Mit­sein auf der Er­de zu fin­den. Im Zen­trum ste­hen künst­le­ri­sche Per­spek­ti­ven aus In­di­en und Sri Lan­ka, die zei­gen, wie tra­di­tio­nel­le Kul­tur­tech­ni­ken und All­tags­prak­ti­ken al­ter­na­ti­ve Wis­sens­sys­te­me stär­ken und kul­tu­rel­len Wi­der­stand sicht­bar ma­chen.

So wer­den Fi­sche­rei-Tra­di­tio­nen der Ko­li-Ge­mein­schaf­ten Mum­bais, tex­ti­le Er­zäh­lun­gen aus dem krieg­ge­präg­ten Sri Lan­ka oder Klang­land­schaf­ten aus dem in­di­schen Sund­ar­ban-Wald und dem Ama­zo­nas-Re­gen­wald zu le­ben­di­gen Ar­chi­ven ei­ner wi­der­stän­di­gen Ko­exis­tenz. Künst­le­rin­nen und Künst­ler wie Pa­rag Tan­del, Nil­an­jan Bh­at­tacha­rya, He­ma Shiro­ni oder Is­hi­ta Chakra­bor­ty ver­bin­den per­sön­li­che, öko­lo­gi­sche und kol­lek­ti­ve Er­zäh­lun­gen und öff­nen da­mit Räu­me für neue For­men des ge­mein­sa­men Ler­nens. Zu­gleich zeigt die Aus­stel­lung, wie sich Kunst­in­sti­tu­tio­nen selbst ver­än­dern kön­nen, wenn sie nicht-mensch­li­che Ak­teu­re, Um­welt­be­zie­hun­gen und lo­ka­le Al­li­an­zen ernst­haft in ihr Den­ken in­te­grie­ren.

»As­sembling Grounds« ver­steht sich als of­fe­ner Pro­zess – als Ort, an dem Kunst nicht ab­ge­schlos­sen, son­dern ak­tiv wird. Re­si­den­zen, Ge­sprä­che und In­ter­ven­tio­nen ver­wan­deln die Aus­stel­lung in ein La­bor des Dia­logs, in dem sich ein mög­li­ches „Cur­ri­cu­lum der Ko­exis­tenz“ ab­zeich­net. Hier wird er­fahr­bar, dass nach­hal­ti­ges Zu­sam­men­le­ben nicht al­lein ei­ne öko­lo­gi­sche, son­dern vor al­lem ei­ne kul­tu­rel­le und so­zia­le Pra­xis ist – ein ge­mein­sa­mes Ler­nen, das über die Gren­zen von Län­dern, Dis­zi­pli­nen und Spe­zi­es hin­aus­reicht.

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