China in den 1920er- und 30er-Jahren war eine Ära des Aufbruchs, der technischen Neuerungen und des rasanten gesellschaftlichen Wandels. Die Ausstellung „Druckfrisch aus den Zwanzigern – Einblicke in Chinas Moderne“ im Museum am Rothenbaum MARKK lädt dazu ein, diese bewegende Zeit durch die Linse der modernen Druckgrafik zu erleben. Nach dem Fall des Kaiserreichs 1911 formierte sich in China eine von Medien und Bildern überflutete Kultur, die von Erfindungsreichtum geprägt war. Die moderne Druckindustrie revolutionierte nicht nur die Produktion, sondern prägte Kultur und Kommunikation nachhaltig. Besonders spannend: Viele Objekte der Ausstellung kamen im Rahmen einer der frühesten chinesisch-deutschen Forschungskooperationen in den Jahren 1927 bis 1932 nach Hamburg.
Die Schau zeigt eindrucksvoll, wie neue Druckverfahren, Modetrends und visuelle Ausdrucksformen eine Generation beeinflussten und Massenproduktion zum Motor von Kunst, Kommerz und Kommunikation wurde. Sie lädt Besucher*innen ein, den experimentellen Geist dieser Zeit zu entdecken, in der eine neue Bildsprache entstand, die weit über die Kunstwelt hinauswirkte. Gleichzeitig wird ein bedeutsames Kapitel transkultureller Museumsgeschichte sichtbar gemacht, das bis heute im MARKK nachwirkt und zur Reflexion über den globalen Austausch und die nachhaltigen Impulse chinesischer Moderne einlädt.