Mit ihrer Einzelausstellung würdigt die Kunsthalle Rostock die vielfältige und eindrucksvolle Arbeit von Hedwig Holtz-Sommer, einer Vertreterin der dritten Generation der Ahrenshooper Künstlerkolonie. Die 1901 geborene Künstlerin ließ sich 1934 in Wustrow auf dem Fischland nieder und wurde zunächst mit eindringlichen Porträts bekannt. Ihr Werk entwickelte sich jedoch weiter und umfasst heute vor allem fein nuancierte Landschaftsaquarelle, farbenprächtige Blumenstillleben sowie sensible Darstellungen von Menschengruppen. Besonders prägend sind ihre Zeichnungen und Illustrationen, die in ihrer Reduktion besondere Klarheit und Ausdrucksstärke entfalten.
Die Ausstellung in der Kunsthalle Rostock zeigt rund 80 Werke aus den unterschiedlichen Schaffensphasen und beleuchtet die Entwicklung einer Künstlerin, deren Lebensweg vom deutschen Kaiserreich bis in die DDR reicht. Hedwig Holtz-Sommer war nicht nur im Dialog mit der Natur und den Menschen ihrer Umgebung, sondern setzte sich auch mit politischen und gesellschaftlichen Umbrüchen auseinander. Ein besonderes Augenmerk liegt auf ihrem umfangreichen Konvolut an Papierarbeiten, von denen einige erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden. Neue Forschungsergebnisse, die im Rahmen einer umfassenden Biografie veröffentlicht werden, ermöglichen zudem einen frischen Blick auf bislang unbekannte Aspekte ihres Lebens und künstlerischen Schaffens.