Die Kunsthalle St. Annen präsentiert mit „Shilpa Gupta. we last met in the mirror“ erstmalig eine große Einzelausstellung der international renommierten Künstlerin in Deutschland. Gupta, jüngste Preisträgerin des Possehl-Preises für Internationale Kunst, nutzt eine Vielzahl künstlerischer Medien – von Roboterarbeiten über Soundvideos bis hin zu performativen Installationen – und setzt sich dabei intensiv mit Fragen gesellschaftlicher Zugehörigkeit, Sicherheit, Zensur, Religion und Meinungsfreiheit auseinander. Besonders der Komplex Grenze steht im Zentrum ihres Schaffens. Gupta untersucht seit über zwei Jahrzehnten, wie Grenzziehungen durch Staaten soziale, geografische und psychologische Lebenswelten prägen. Ihre Werke reflektieren, wie Machtstrukturen, Sprache und Identität in Grenzräumen wirken und schaffen dabei Bezüge zur Konzeptkunst der 1960er Jahre, erweitern diese jedoch um globale, nicht-eurozentrische Perspektiven.
Mit ihrer Ausstellung in Lübeck verknüpft Shilpa Gupta globale Fragestellungen mit lokalen Erfahrungen und lädt Besuchende ein, universelle Themen wie Zugehörigkeit, Identität und die Kraft der Kunst zu reflektieren. Die Aktivitäten der Kunsthalle – wie dialogische Rundgänge und philosophische Workshops für Kinder – ermöglichen einen lebendigen Austausch über die Bedeutung von Grenzen und eröffnen neue Perspektiven für das gemeinsame Nachdenken über Gegenwart und Zukunft. Lübeck als einstiger Grenzraum, mit seinen historischen und aktuellen Beziehungen zu den Nachbarn, wird so zum Schauplatz einer künstlerischen Reflexion, die gesellschaftliche Vielfalt und Grenzüberschreitungen feiert.