Mit der Ausstellung „Goldlack und Kakteen. Aufbrüche, Umbrüche und die Kunst in Erfurt. Sammlungspräsentation von 1700 bis heute“ eröffnet das Angermuseum Erfurt eine neu konzipierte Dauerausstellung. Die Präsentation bricht mit klassischen Ordnungssystemen und schafft einen spannenden Dialog zwischen Gemälden, Skulpturen, Grafiken und Objekten der angewandten Künste. Werke vom Barock bis in die Gegenwart machen die Entwicklung der Kunst und ihrer gesellschaftlichen Bedeutung für Erfurt und weit darüber hinaus erlebbar. Dabei stehen nicht nur die Geschichte und das Schaffen der Landeshauptstadt Thüringens im Zentrum, sondern es werden auch internationale Verbindungen, etwa nach Weimar, Venedig oder Kuba, aufgezeigt.
Besonders bemerkenswert ist, dass die Ausstellung bewusst bisher wenig beachtete künstlerische Positionen aus dem Depot hebt – etwa expressionistische Werke von Annemarie und Katharina Heise – und so eine neue, inklusive Museumsgeschichte erzählt. Das titelgebende Gemälde „Goldlack mit Kakteen“ von Otto Schön spiegelt die künstlerische Unruhe und Innovation in politisch bewegten Zeiten wider und lädt dazu ein, das Potenzial der Kunst als Spiegel gesellschaftlicher Auf- und Umbrüche zu entdecken. Das Angermuseum nimmt damit seine Rolle als Ort der Reflexion, Diskussion und Forschung über die eigene Museums- und Sammlungsgeschichte mit neuer Energie wahr.