Mit der Ausstellung „Aber Ich | die Welt | ich sehe | Dich*“ zeigt die Hamburger Kunsthalle im Rahmen der 9. Triennale der Photographie 2026 die Vielschichtigkeit fotografischer Kunst als Gedächtnisraum und Projektionsfläche für Erinnerung, Identität und gesellschaftliche Reflexion. Werke von rund 40 internationalen Künstler*innen unterschiedlicher Generationen legen in drei Kapiteln Spuren der Geschichte frei, reflektieren persönliche und kollektive Erfahrungen und eröffnen eine neue Sichtweise auf das Bild als lebendiges Archiv. Historische Landschaften und fotografische Details, wie etwa Henry Fox Talbots „The Haystack“ oder Hiromi Tsuchidas „Camphor Tree“ aus Hiroshima, verschränken individuelle Erinnerungsfragmente mit einer globalen künstlerischen Erzählung.
Schatten, optische Geräte und Ready-Mades stehen im zweiten Teil im Vordergrund, in dem Künstler*innen wie Marcel Duchamp, Sherrie Levine und Fischli & Weiss die Wechselwirkungen von Formen, Techniken und Ideen ausloten und dabei Fragen nach der Ökologie der Aufmerksamkeit stellen. Im dritten Abschnitt werden Bildprotokolle und Artefakte zu poetischen und politischen Gegenständen, die neue Formen von Intimität und Erinnerung ermöglichen. Werke von Tina Modotti, Bahman Jalali und Khadija Saye verbinden Ästhetik und gesellschaftliche Wirklichkeit, machen das Zusammenspiel zwischen kolonialer Geschichte, Arbeit und Imagination erfahrbar. Die Ausstellung lädt ein zu einer Reise durch die Schichten visueller Bedeutungen und eröffnet sinnlich wie intellektuell berührende Perspektiven auf die Welt und das Andere.