Wie funktioniert Fürsorge in unserer Gesellschaft? Die aktuelle Ausstellung „CARE! Wenn aus Liebe Arbeit wird“ im Museum der Arbeit thematisiert die oft unsichtbare und wenig wertgeschätzte Care-Arbeit – sei es unbezahlte Fürsorge innerhalb der Familie oder professionelle Tätigkeiten in Pflege, Kindertagesstätten und sozialen Diensten. Mit historischen und zeitgenössischen Fotografien, Objekten, Interviews und künstlerischen Interventionen eröffnet die Schau einen ebenso kritischen wie inspirierenden Blick auf die Entwicklungen und Herausforderungen dieses zentralen gesellschaftlichen Bereichs. Besonders beleuchtet werden Fragen der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, der Care-Migration und transnationaler Elternschaft sowie die Veränderungen durch technische Hilfsmittel und Künstliche Intelligenz im Pflegealltag.
Die Ausstellung versteht sich als Dokumentation und Impulsgeber zugleich. Sie fordert dazu auf, Care-Arbeit gerechter zu verteilen, besser zu bezahlen und stärker wertzuschätzen. Im Rahmenprogramm können Besucher*innen bei Führungen und Workshops gemeinsam diskutieren, eigene Erfahrungen reflektieren und sich aktiv mit Themen wie geschlechtsspezifischer Rollenverteilung und der Bedeutung von Care-Arbeit im Wirtschaftssystem auseinandersetzen. „CARE! Wenn aus Liebe Arbeit wird“ ist damit ein Appell für eine solidarische und zukunftsfähige Gestaltung von Fürsorge und Pflege – und lädt alle dazu ein, genauer hinzusehen und Teil des gesellschaftlichen Dialogs zu werden.