Die Ausstellung „Dagmar Schuldt: Archäologie der Gedanken – Von der Kunst des Sichtbaren und Unsichtbaren“ im Archäologischen Museum Frankfurt verbindet nicht nur Kunst und Geschichte, sondern verzahnt den Ausstellungsraum mit der Stadt und der umliegenden Landschaft. Dagmar Schuldt begreift Geschichte als ein weitverzweigtes Wegenetz aus Gedanken und Erlebnissen – sichtbar gemacht durch ihre Installationen, historischen Karten und inspirierte Stelen an sieben markierten Geopunkten im Frankfurter Stadtwald und in Niederrad. Besucherinnen und Besucher werden eingeladen, mithilfe einer Kunstlandkarte und einzigartigen Stempelmotiven einen eigenen Gedankengang zu kreieren und eine individuelle, künstlerische Route durch die Stadtlandschaft zu legen – ein kollektives Erinnerungsprojekt, das Vergangenheit und Gegenwart verwebt.
Im Fokus der Ausstellung stehen Fragmente der Erinnerung: bemalte Fliesen aus im Zweiten Weltkrieg zerstörten Häusern formen ein sieben Meter langes Mosaik – einen „Gedankengang“ – im ehemaligen Chorraum des Museums. Schuldt zeigt mit ihren Werken, wie alte und neue Wegenetze, Erinnerungen und Vergessenes überlagert werden. Ihre Videoarbeit „Schicht – Um Schicht – Umschichten“ greift dieses Prinzip auf, indem sie die Fliesenfragmente an verschiedenen historischen Orten ablegt und filmisch dokumentiert. Die Ausstellung lädt dazu ein, sich selbst auf Spurensuche nach den Geschichten und Schichten des kollektiven Gedächtnisses zu begeben – sichtbar oder unsichtbar, immer mit der Möglichkeit, neue Perspektiven zu entdecken.